Heute beim Spazieren

22.02.2021

Vor einer Woche lag hier im Wald noch eine geschlossene Schneedecke von 20 cm und an den schattigen Stellen schmelzen Schnee und Eis nur langsam.

Am Südhang ist der Schnee verschwunden und auf den ersten Blick sieht es so aus, als ob da nichts ist als trockenes Buchenlaub.

Aber ich kenne diese Stelle und weiss, es lohnt sich in die Hocke zu gehen und genau zu schauen. Und tatsächlich: die allerersten hellgrünen Spitzen haben es geschafft!
Ihr Trick ist, ganz fest zusammen gerollt zu bleiben, bis sie sich wie eine Speerspitze von tief im Boden und durch die dicke Laubschicht hindurch gebohrt haben, und dann erst die zarten, weichen Blättchen zu entfalten.

Der erste Bärlauch! von Mensch und Tier sehnsüchtig erwartet.
Nun geht es schnell- am nächsten Tag sind es schon viel mehr Spitzen und bald wird hier ein Meer von grünen, saftigen Pflänzchen zu finden sein.

Ich sammle 2 Handvoll Triebe und Blättchen und plane auf dem Heimweg, wie ich sie verarbeiten werde. Unterwegs ergänze ich sie mit einigen Blättchen von anderen frühen Wildkräutern ( Löwenzahn, Knoblauchsrauke, Gundermann, Spitzwegerich,...).

Heute wollen wir ein Feuerchen machen- und was gibt es Schöneres, als das Essen darüber zuzubereiten. Bärlauchommeletten mit Kräuterquark soll es geben- und da ich in diesem Jahr in der Fastenzeit auf Milchprodukte und Gluten verzichte, für mich eine vegane und glutenfreie Variante von beidem.
Dazu Gemüsespiesse....was braucht es mehr?

Nun werden die Kräuter gehackt und alle Zutaten im Mixer zu einem schönen, grünen Teig verabeitet.

Für den Kräuterquark wandern die Reste vom gestrigen Bärlauchpesto in
den Quark, bzw den Kokosjoghurt- mit Salz abgeschmeckt und für gut befunden!

Die Gemüsestückchen und Pilze dürfen in einer Marinade aus Öl, Salz und Gewürzen ein kurzes Bad nehmen und sind aufgespiesst

Das Feuerchen brennt. Bald haben wir eine schönen Glut- und so lange fetten wir schon mal unsere guten Wanderpfannen ein und heizen sie vor. In die heissen Pfannen den Ommelettenteig gegossen, einmal gewendet.... - .....
jedenfalls den Teig mit Ei und Dinkelmehl- der glutenfreie hält sich an der Pfanne fest und wird beim Wendeversuch zu einem krumpeligen Etwas.

Naja, die eine Sorte Pfannkuchen mit Quarkfüllung ist jedenfalls perfekt und sehr lecker.

Die andere gebe ich nach drei Versuchen auf- und geniesse die Gemüsespiesse mit dem feinen, veganen Bärlauchsösschen

Und bin jetzt viel zu lange satt und zufrieden unter dem blinkenden Sternenhimmel am Feuer sitzen geblieben, um jetzt noch zu schreiben,
warum, weshalb, wieso es sich lohnt, den Bärlauch viel zu sammeln und
zu sich zu nehmen und welche Pflanzen ihr unbedingt kennen solltet, um auch wirklich den Bärlauch und nicht einen giftigen Doppelgänger zu erwischen.

Also - falls ihr euch noch nicht gut auskennt seid bitte vorsichtig- und schaut bald wieder mal in meinen Blog oder kommt noch besser in einen meiner Jahrskurse- da lernt ihr das alles direkt vor Ort, wir kochen und essen zusammen und stellen auch Heilsames und Pflegendes aus den Pflanzen, die sich dafür eignen her. 
Es sind noch wenige Plätze frei und im März geht es los- draussen und in in diesem Jahr in kleinen Gruppen von wie immer netten Leuten!